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Die „Pille"

Es gibt mittlerweile eine große Auswahl verschiedener Pillenpräparate, die üblicherweise eine Kombination der beiden synthetisch hergestellten weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen sind. Grundsätzlich unterteilt man in die meist älteren höher dosierten Zweiphasenpräparate, die niedrig dosierten Einphasenpillen (Mikropillen), sowie die Dreistufenpräparate. Mittlerweile ist auch eine Pille auf dem Markt, welche kein Östrogen mehr enthält (="östrogenfreie Pille").

 

Die Wirkung der Pille ist sehr sicher, vorausgesetzt sie wird regelmäßig und gewissenhaft eingenommen. Über 21 Tage (manchmal 22) wird täglich eine Pille zur gleichen Tageszeit eingenommen, dann folgen 7 Tage (bzw. 6) Einnahmepause, in der es dann zur Abbruchsblutung kommt. Der Pearl-Index der „Pille" liegt bei 0,1.

 

Wie wirkt die Pille?

Die Pille verhindert den Eisprung und wird deshalb auch als „Ovulationshemmer" bezeichnet. Deshalb wird auch davon gesprochen, daß dem Organismus - genauer, der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), welche die Eierstocksfunktion steuert - sozusagen eine Schwangerschaft vorgetäuscht wird.

 

Zusätzlich hat die Pille zwei weitere Effekte, die einer Schwangerschaft entgegenwirken. Sie verhindert die monatliche Verflüssigung des Schleims im Gebärmutterhals, vielmehr verdickt sich dieser, was eine Barriere für die Samenfäden darstellt, die dann gar nicht erst in die Gebärmutter eindringen können. Ausserdem kommt es durch die Pille zu Veränderungen des Gebärmutterschleimhautaufbaus, wodurch sich ein befruchtetes Ei gar nicht erst einnisten könnte.

 

Welche Vorteile bietet die Pille?

  • Die hohe Sicherheit
  • regelmäßige Monatsblutungen, die schwächer und kürzer sind und vor allem starke Regelschmerzen deutlich schwächer werden die meist positive Wirkung bei Hautproblemen und manchen Formen diffusen Haarausfalls
  • das Risiko für Eierstocks- und Gebärmutterschleimhautkrebs ist deutlich vermindert. Auch gutartige Eierstocksprozesse (z.B. Zysten) sowie Brustzysten treten wesentlich seltener auf
  • die Rate von Unterleibseintzündungen und natürlich auch Eileiterschwangerschaften reduziert sich
  • das sogenannte „Prämenstruelle Syndrom"(PMS) - die „Tage vor den Tagen" - also Unwohlsein, Unterbauchschmerzen, Brustschmerzen, schlechte Laune und Spannungsgefühle wird gemindert oder tritt erst gar nicht auf

 

 

Welche Nachteile gibt es und welche Nebenwirkungen können auftreten?

  • Es ist die tägliche Einnahme erforderlich, der Zwang zum „Nicht-vergessen-dürfen"
  • Manche Frauen bekommen durch die Pille Kopfschmerzen, Brustspannen, selten Übelkeit
  • Schmierblutungen können auftreten, auch eine sog. „Pillenamenorrhoe", das völlige Ausbleiben der Periodenblutung, kann vorkommen, was zwar völlig harmlos ist aber meist zur Verunsicherung führt
  • Es kann zu einer Gewichtszunahme kommen
  • Es besteht ein leicht erhöhtes Thromboserisiko. Insbesondere das Rauchen - für sich alleine schon ein wesentlicher Risikofaktor - erhöht zusammen mit dem Pillen-Östrogen das Thromboserisiko weiter
  • Bei Frauen über 40 Jahren, starkem Übergewicht, Leberschäden, Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus stellt die Pilleneinnahme ebenso ein erhöhtes Risiko dar und ist demnach nicht mehr geeignet

 

Verursacht die Pille Krebs?

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft besteht kein erhöhtes Krebsrisiko. Dazu wurden seit vielen Jahren in aller Welt umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Insbesondere das Brustkrebsrisiko ist bei Pillen-Anwenderinnen auch nicht höher als bei Frauen, die die Pille nicht nehmen oder genommen haben.

 

Kann die Pille unfruchtbar machen?

Es ist gesichert, dass die Pille die Fruchtbarkeit nicht beeinflusst. Zwar kann nach Absetzen der Pille die Regelblutung mal länger ausbleiben, doch sind die Schwangerschaftsraten nicht geringer als bei Frauen ohne vorangegangene Pillenanwendung. Auch auf den Verlauf einer späteren Schwangerschaft hat die Pilleneinnahme keine Auswirkung, weder gibt es mehr Fehlgeburten oder Zwillinge, noch kommen Missbildungen häufiger vor.