Frauenarztpraxis Dr. Karl SchoberTresen PraxisPraxisgebäude von SüdenSono VolusonWartezimmer neu

Die „Spirale" - IUP

Millionen von Frauen auf der ganzen Welt tragen ein Intrauterin-Pessar. Schon seit dem Altertum war unseren Vorfahren bekannt, dass durch Einlegen von Fremdkörpern in die Gebärmutter Schwangerschaften verhindert werden können. Etwa seit 1960 erlangte die Methode in Form der sogenannten „Spirale" mit einer Umwicklung aus Kupferdraht weltweite Verbreitung. Kunststoffärmchen in verschiedensten Formen sollen dabei verhindern, daß die „Spirale" in der Gebärmutter nach unten rutscht. Am unteren Ende des Trägers befinden sich zwei Fäden, die zur Kontrolle und Entfernung dienen.

 

Das IUP wird am besten während der Monatsblutung durch den dabei etwas geöffneten Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutter eingelegt. Das IUP selbst ist nicht zu spüren und gewährt vom ersten Tag an Empfängnisschutz. Auch vom Partner ist es beim Geschlechtsverkehr nicht zu spüren und Tampons können ohne weiteres benutzt werden.

 

Das IUP gilt nach wie vor als das sicherste reversible Verhütungsmittel ohne hormonelle Wirkung. Der Pearl-Index liegt bei 1-2.

 

Wie wirkt die „Spirale"?

Aus der Kupferumwicklung wird gleichmäßig eine geringe Dosis an Kupferionen in die Gebärmutterhöhle freigegeben, was die Beweglichkeit der Spermien herabsetzt. Dadurch können diese kaum eine Eizelle zur Befruchtung erreichen. Kommt es trotzdem zu einer Befruchtung der Eizelle, so wird ihr Einnisten in die Gebärmutterschleimhaut durch den IUP-„Fremdkörper" gehemmt. Die geringen Kupfermengen haben keine Auswirkungen auf den Körper.

 

Es wird eine Liegezeit von 3 Jahren empfohlen. Dann sollte die Spirale vor allem wegen nachlassender Sicherheit durch eine neue ersetzt werden. Das Wechseln oder auch nur Entfernen der Spirale sollte während der Menstruation erfolgen. Eine Schwangerschaft ist sofort nach Entfernung des Intrauterinpessars möglich.

 

Welche Vorteile bietet die Spirale?

  • Eine sichere nichthormonelle Verhütungsmethode
  • die langfristige Verhütung und ohne täglich daran denken zu müssen

 

Welche Nachteile gibt es und welche Neben-wirkungen kommen vor?

  • Blutungsstörungen: Zwischen-/Schmierblutungen können auftreten, sowie die
  • Menstruationsblutungen können länger, stärker und schmerzhafter werden
  • Nach der IUP-Einlage können Gebärmutterkrämpfe auftreten. Selten kommt es bei der Einlage zu einer Ohnmacht.
  • Entzündungen im Bereich der Eileiter und Eierstöcke werden bei Frauen mit IUP häufiger beobachtet. Ursächlich ist dabei nicht die Spirale selbst, sondern eine aufsteigende Infektion.
  • In seltenen Fällen kann es zu einer Verletzung oder - noch seltener - zum Durchstoßen der Gebärmutter bei der Einlage kommen. Andererseits könnte die Spirale auch, insbesondere bei starken Menstruationsblutungen, ausgestoßen werden.

 

Für wen ist die Spirale geeignet?

  • Für Frauen, die langfristig, sicher und ohne Hormone verhüten wollen.
  • Bei Frauen, die schon Kinder geboren haben, ist das Einlegen meist einfach.
  • Für Frauen, die Hormone bzw. die „Pille" nicht vertragen oder einnehmen sollten (Raucherinnen, bei Krampfadern, Alter über 40 Jahre, Bluthochdruck)
  • Anwendung auch während des Stillens möglich

 

Für wen ist die Spirale nicht geeignet?

  • Bei sehr starken und schmerzhaften Monatsblutungen sowie vorbestehenen Blutungsstörungen
  • Bei jungen Mädchen und Frauen, die noch nicht schwanger waren, ist die Spirale primär noch nicht empfehlenswert, v.a. aufgrund des etwas erhöhten Infektionsrisikos.
  • Bei Myomen in der Gebärmutter
  • Bei Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter u.Eierstöcke
  • Bei Gebärmutterfehlbildungen

 

Eine gynäkologische Untersuchung kann klären, für wen eine Spirale empfehlenswert ist. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollten in halbjährlichen Abständen erfolgen, um insbesondere die Lage des IUP´s zu kontrollieren.

 

Sollte es trotz liegendem IUP zu einer Schwangerschaft gekommen sein, so ist kein erhöhtes Missbildungsrisiko zu fürchten. Wenn möglich, sollte die Spirale jedoch dann entfernt werden.