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Die Intrauterinsysteme Mirena®, Jaydess® und Kyleena® sind eine der modernsten Methoden zur Empfängnisver-
verhütung, die eine sichere und langanhaltende Wirkung gewährleisten. Sie sehen auf den ersten Blick aus wie normale Spiralen, aber anstelle einer Kupferspirale haben sie einen kleinen Zylinder, der geringe Mengen eines Gestagens (=Gelbkörperhormon) direkt in der Gebärmutterhöhle abgibt. Sie werden wie auch eine normale Spirale während der ersten Tage der Monatsblutung in die Gebärmutter eingelegt, da dann der Gebärmutterhalskanal etwas geöffnet ist, was das Einlegen erleichtert und weniger schmerzhaft ist. Die "Hormonspiralen" sind nicht spürbar und gewährleisten vom ersten Tag an eine sehr hohe empfängnisverhütende Sicherheit, die bei Mirena® und der "schlankeren" und geringer dosierten Kyleena® bis zu 5 Jahren und bei der etwas kleineren Jaydess® bis zu 3 Jahren bestehen. Die „Hormonspiralen" sind so sicher wie die Sterilisation, der Pearl-Index liegt bei Mirena® bei 0,1 - 0,2 bei Jaydess® und Kyleena® bei 0,3 - 0,4.
Wie wirken die Intrauterinsysteme?
Die empfängnisverhütende Wirkung beruht auf der lokalen Wirkung des in geringen Mengen gleichmäßig freigesetzten Gestagens in der Gebärmutterhöhle. Der monatliche Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wird stark vermindert und die Endometriumdicke nimmt deutlich ab. Eine wider Erwarten befruchtete Eizelle könnte sich gar nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten. Zu einer Befruchtung kann es ohnehin aber kaum kommen, da sich der Schleim im Gebärmutterhals verdickt, die Spermien dadurch kaum in die Gebärmutter vordringen können und zusätzlich in ihrer Beweglichkeit und Vitalität gehemmt werden.
Wird das IUS wieder entfernt, so normalisieren sich alle Vorgänge innerhalb kurzer Zeit und es ist schon im ersten Zyklus möglich, schwanger zu werden.
Wichtig ist dabei, dass die verhütende Wirkung im Gegensatz z.B. zur “Pille” nicht auf einer Hemmung des Eisprungs beruht, sondern nur auf der lokalen Wirkung des Gestagens (Levonorgestrel) in der Gebärmutter. Die dazu nötige Dosis ist so gering (bei Jaydess® (13,5 mg) und Kyleena® (19,5 mg) noch deutlich weniger als bei Mirena® (52 mg)), dass die Funktion der Eierstöcke während der Anwendung des IUS weitgehend unbeeinflusst bleibt. Es gelangen nur geringe Hormonmengen in den Körper, Messungen haben bis zu 100mal geringere Konzentrationen (bei Mirena®) als bei der Pille ergeben.
Welche Vorteile bieten die Intrauterinsysteme?
Welche Nachteile gibt es und welche Nebenwirkungen kommen vor?
In den ersten Monaten nach der Einlage ist mit unregelmäßigen (Schmier-)Blutungen und mit Eierstockszysten zu rechnen. Diese sind zwar harmlos, können aber auf Dauer lästig werden. Insgesamt werden die Blutungen jedoch mit fortdauernder Anwendung schwächer, kürzer und weniger schmerzhaft unmittelbar nach dem Einlegen des IUS können menstruationsähnliche Beschwerden auftreten. Selten kommt es durch die Schmerzempfindungen zu einer Ohnmacht.
Seltene unerwünschte Begleiterscheinungen: Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Akne, Spannungsgefühle in der Brust, Unwohlsein, Menstruationsbeschwerden oder prämenstruelles Syndrom. Diese Begleiterscheinungen sind in erster Linie oft Folge der Hormonumstellung nach vorangegangener Pilleneinnahme, d.h. weniger durch das IUS-Gestagen, welches nur in geringer Konzentration im Körper vorkommt, als vielmehr durch die eigenen Hormone aus den Eierstöcken, wenn diese wieder zu „arbeiten" beginnen.
Das IUS könnte - wenn auch selten - ausgestoßen werden.
Bei der Einlage des IUS könnte die Gebärmutter perforiert (durchgestoßen) werden.
Für wen sind die „Hormonspiralen" geeignet?