Telefon: 09901 - 3939
Fax: 09901 - 3929
E-Mail: praxis@DrSchober.de
Mo, Di, Do
9 - 12 Uhr und 15 - 18 Uhr
Mi, Fr
9 - 12 Uhr und nach Vereinbarung
Informieren Sie sich hier über weitere Möglichkeiten der Empfängnisverhütung wie...
Bei endgültig abgeschlossener Familienplanung entscheiden sich manche Paare für die Sterilisation. Die operative Unfruchtbarmachung ist somit auch eine irreversible Lösung und sollte gründlich überlegt und eine Entscheidung ohne Zweifel sein. Darüber hinaus ist die Sterilisation seit Januar 2004 keine Kassenleistung mehr.
Es besteht eine hohe Sicherheit mit einem Pearl-Index von 0,05-0,3.
Die Sterilisation bei der Frau
Unter Vollnarkose werden in der Regel mittels Bauchspiegelung beide Eileiter durch elektrischen Strom oder lokale Hitzeeinwirkung „koaguliert" und verschlossen. Somit können Eizelle und Spermien nicht mehr „zusammenfinden". Eine Empfängnis ist somit unwiderruflich ausgeschlossen. Der Eingriff dauert nur relativ kurze Zeit und hinterlässt kaum sichtbare Narben am Nabel und im Bereich der Schamhaargrenze.
Die Sterilisation hat nur ein geringes Risiko für die Frau. Schwerwiegende Komplikationen treten nur sehr selten auf. Bei sorgfältiger Durchführung des Eingriffs bleibt die Funktion der Eierstöcke und die Hormonproduktion unverändert erhalten. Manchmal befürchten Frauen, vorzeitig in die Wechseljahre zu kommen, was jedoch unbegründet ist. Andererseits weiß man, dass es bei einigen Frauen nach einer Sterilisation zu Durchblutungsstörungen der Eiertöcke und damit zu Hormonschwankungen mit folgenden Zyklus- und Blutungsunregelmäßigkeiten gekommen ist. Dennoch hat der Eingriff keine Auswirkungen auf das sexuelle Verlangen oder die sexuelle Erlebnisfähigkeit. Auch die Körperformen werden nicht beeinflusst.
Eine gesetzliche Regelung für die Sterilisation gibt es entgegen anderslautender Gerüchte und Meinungen nicht. Trotzdem nehmen manche Frauenkliniken und –ärzte bei Frauen unter 30 bzw. kinderlosen Frauen unter 35 Jahren aufgrund medizinisch-ethischer Prinzipien keine Sterilisation vor.
Die Sterilisation beim Mann
Beim Mann ist die Sterilisation einfacher als bei der Frau. Sie wird beim Urologen durch Durchtrennung der Samenleiter nach einem kleinem Hautschnitt im Hodensackbereich unter örtlicher Betäu- bung vorgenommen. Ein Krankenhausaufenthalt ist dazu nicht notwendig. Auch nach der Sterilisation hat der Mann einen Sa- menerguss. Das Sekret besteht aus Prostataflüssigkeit, enthält aber keine Samenfäden mehr. Beachten muß man dabei, dass der Mann erst etwa 2 Monate nach dem Eingriff sicher un-
fruchtbar ist.
Das Kondom oder Präservativ ist das einzige mechanische Verhütungsmittel für den Mann. Es besteht aus einer dünnen Latex-Hülle, die vor dem Geschlechtsverkehr über das erigierte männliche Glied gezogen wird. Es verhindert dadurch das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter. In den Zeiten vor „Pille" und Spirale war es das meistverwendete Verhütungsmittel. Und heutzutage im Zeitalter von Aids ist es wieder „im Kommen". Denn nach wie vor ist es die einzige Möglichkeit, sich gleichzeitig vor der Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit und vor einer Schwangerschaft zu schützen.
Das Kondom ist jedoch nur „bedingt sicher". Aufgrund von Anwendungsfehlern oder aus Nachlässigkeit schwankt die Zuverlässigkeit dieser Methode stark. Die Angaben zur Sicherheit des Kondoms beziffern den Pearl-Index auf 3-28!
Achten Sie beim Kauf auch auf Qualität. Am besten nehmen Sie Marken-Kondome - damit haben Sie einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor. Denn Gummi altert und kann dann spröde und reissbar werden. Vorteilhaft sind z.B. Marken-Kondome mit Gleitsubstanz. Sie machen den Verkehr für beide Partner angenehmer. Zusätzlich haben sie eine samenabtötende Wirkung, so dass ein Doppelschutz besteht. Für Allergiker stehen inzwischen sogar latexfreie Kondome zur Verfügung.
Vorsicht bei gleichzeitiger Verwendung von chemischen Verhütungsmitteln und Kondomen! Die chemischen Substanzen können das Kondom porös und rissig machen. Vorsicht auch bei der Verwendung zusätzlicher Gleitmittel! Vaseline und fetthaltige Gleitmittel, wie z.B. Babyöle, Körperlotionen oder Massageöl, greifen das Kondom an und lassen es schnell reissen.
Die „Pille danach" sollte nur als Notfallverhütung und in Ausnahmefällen angewendet werden. Sie ist das geeignete Mittel, wenn es zu einer „Verhütungspanne" (z.B. geplatztes Kondom) oder zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr aus sonstigen Gründen um die Zeit des Eisprungs gekommen ist. Die „Pille danach" ist ebenso wie die normale „Pille" ein Hormonpräparat, jedoch mit höherer Dosierung, und besteht eigentlich aus entweder zwei oder vier einzelnen Pillen. Sie verhindert nicht eine eventuelle Befruchtung einer Eizelle, sondern die Einnistung dieser in die Gebärmutter. Diese Methode ist kein strafbarer Schwangerschaftsabbruch nach § 218 StGB.
Die Einnahme des ersten bzw. der ersten beiden Dragees sollte bald nach dem Geschlechtsverkehr erfolgen, spätestens bis zu 48 Stunden danach. Das zweite bzw. die anderen beiden Dragees sollten dann 12 Stunden später genommen werden. Je früher die Anwendung, um so zuverlässiger die Wirkung. Bei rechtzeitiger Anwendung liegt der Pearl-Index bei etwa 2.
Die Verordnung erfolgt durch die Frauenärztin/den Frauenarzt, an Wochenenden über den frauenärztlichen Notfalldienst.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Vereinzelt treten leichte Spannungsgefühle in den Brüsten, selten Erbrechen auf. Wenn innerhalb von 2 Stunden erbrochen wird, muß die Einnahme wiederholt werden.
Die nächste Menstruation kann sich verschieben, entweder früher oder auch später auftreten. Eine gynäkologische Kontroll-Untersuchung etwa 3 Wochen nach der Einnahme der „Pille danach" ist anzuraten, um eine Schwangerschaft auszuschließen. Erst dann können hormonelle Verhütungsmöglichkeiten wie die Pille angewendet werden. In der Zwischenzeit sollte man z.B. mit Kondomen verhüten, da die „Pille danach" nicht den gesamten Zyklus schützt.
Sollte es trotz „Pille danach" zu einer Schwangerschaft gekommen sein, ist nicht zu befürchten, dass das Kind durch die Einnahme zu Schaden gekommen ist.
Im Gegensatz zu den „normalen Pillen" enthält die Minipille ausschließlich das Hormon Gestagen, und auch in viel geringerer Dosierung. Dadurch wird der Eisprung im allgemeinen auch nicht gehemmt. Die empfängnisverhütende Wirkung besteht hauptsächlich darin, dass die Verflüssigung des Schleims um die Zeit des Eisprungs ausbleibt. Die Spermien können somit nicht in die Gebärmutter eindringen. Zusätzlich verändert sich der Gebärmutterschleimhautaufbau und der Transport der Eizelle im Eileiter wird behindert. Die Minipille ist insbesondere auch für stillende Mütter geeignet, weil sie die Milchbildung nicht hemmt. Ebenso für Frauen, die die „normale Pille" z.B. wegen Nebenwirkungen durch den Östrogenbestandteil nicht vertragen oder nicht einnehmen sollten.
Nachteilige Wirkung der Minipille ist häufig das Auftreten von Zyklusstörungen. Insbesondere mit Schmierblutungen muß v.a. in den ersten Einnahmemonaten gerechnet werden.
Die Minipille muss außerdem jeden Tag zum gleichen Zeitpunkt eingenommen werden. Die übliche Einnahmezeit darf nicht um mehr als 3 Stunden über- bzw. unterschritten werden. Sie wird ohne Einnahmepause durchgehend eingenommen. Bei der Sicherheit kommt es also sehr auf die disziplinierte und gewissenhafte Einnahme an. Die Minipille verliert bei Einnahmefehlern sehr schnell ihre Wirkung. Der Pearl-Index ist bei konsequenter Einnahme 0,4-2.
Das Diaphragma
Das Diaphragma oder Scheidenpessar ist eine dünne Gummikappe mit einem elastischen Ring. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr mit den Fingern in die Scheide eingeführt und liegt vor dem Muttermund der Gebärmutter. Es bildet damit ein „Hindernis" für die Spermien.
Damit ein Diaphragma zuverlässig wirkt, muß es richtig sitzen. Bei der gynäkologischen Untersuchung läßt sich leicht feststellen, welche Größe es haben sollte. Das Diaphragma ist nicht zu spüren, wenn es richtig sitzt, auch nicht vom Partner. Es kann beim Geschlechtsverkehr normalerweise auch nicht verrutschen. Bei der Anpassung durch die Gynäkologin/den Gynäkologen kann auch gleich gezeigt werden, wie es einzusetzen und wieder herauszunehmen ist.
Im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden bietet das Diaphragma eine „mittlere Sicherheit". Der Pearl-Index liegt bei 2,4-25. Um die Sicherheit zu erhöhen, kann zusätzlich eine samenabtötende Creme angewendet werden.
Das Diaphragma darf frühestens 8 Stunden nach dem Verkehr herausgenommen werden. Länger als 12 Stunden sollte das Diaphragma jedoch nicht in der Scheide verbleiben, da es sonst zu verstärktem Ausfluß oder Entzündungen kommen kann.
Nicht empfehlenswert ist das Diaphragma bei starker Scheidensenkung, Scheidenentzündungen und enger Scheide insbesondere bei Frauen, die noch nicht geboren haben.
Portio-Kappen
Die Portio-Kappe ist eine Kunststoffglocke, die vor dem Geschlechtsverkehr auf den Muttermund gesetzt wird und diesen dicht abschließt. Sie verhindert wie das Diaphragma das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter. Interessante Neuentwicklungen sind die OVES-Cervicalkappe und das FemCap sowie das Lea contrazeptivum. Letzteres ist ein neues Barriere-Pessar aus weichem Silikon. Durch sein besonderes Design findet es automatisch die richtige Lage. Über ein Ventil am Boden der Kappe entweicht beim Einsetzen die Luft zwischen Muttermund und Kappe, so dass diese mit einem leichten Unterdruck am Muttermund angesaugt wird und damit kaum verrutschen kann. Eine Kontrollschlaufe dient dabei dem leichteren Einsetzen und Entfernen.
Das Einbringen von Substanzen in die Scheide zur Empfängnisverhütung wurde schon zu Urzeiten mit allen möglichen und „unmöglichen" Mitteln praktiziert. Heutzutage sind moderne chemische Verhütungsmittel in Form von Schaumzäpfchen, Gels und Cremes gebräuchlich, welche eine gewisse Auflösungszeit benötigen und mindestens 10 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt werden sollten.
Die wirksame Substanz ist meist das Nonoxynol, welches als zäher Schleim oder Schaum den Muttermund verschließt und zudem die Spermien in kurzer Zeit abtötet. In manchen Fällen kann es jedoch auch zu Reizungen der Scheidenschleimhaut kommen. Vorsicht auch bei der gleichzeitigen Verwendung von Kondomen. Die chemischen Substanzen können ein Kondom porös und rissig machen.
Chemische Verhütungsmittel sind alleine nicht sehr zuverlässig. Der Pearl-Index wird mit 8 bis 43 angegeben. Durch die Kombination z.B. mit einem Diaphragma läßt sich die Sicherheit deutlich erhöhen.
Ein schädlicher Einfluss auf eine eventuell eintretende Schwangerschaft ist nicht zu befürchten.
Das Computer-Verhütungssystem berechnet die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus. Mittels Teststreifen, die in den Morgenurin getaucht werden, wird der Gehalt bestimmter Hormone im Urin durch den Computer analysiert und die gemessenen Werte dem Zyklus der Frau zugeordnet.
Wie bei anderen Methoden der „natürlichen Familienplanung" muß man während der fruchtbaren Tage, will man nicht schwanger werden, enthaltsam bleiben oder aber eine andere Methode der Schwangerschaftsverhütung, z.B. Kondome, anwenden.
Die Methode hat nur eine mäßige Zuverlässigkeit. Der Pearl-Index liegt bei 6. Sie eignet sich deshalb nur für Frauen, für die eine ungeplante Schwangerschaft kein sehr großes Problem darstellt, bzw. gerade auch für Frauen, welche eigentlich schwanger werden wollen!
Die Sympto-Thermale Methode berücksichtigt 2 Faktoren bei der Bestimmung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus.
Zum einen wird täglich die morgendliche Aufwachtemperatur gemessen und anhand der daraus resultierenden Basaltemperaturkurve die Zeit des Eisprungs ermittelt. Nach dem Eisprung steigt die Temperatur um 0,3-0,5 ° C an. Bis kurz vor der nächsten Regelblutung bleibt die Temperatur erhöht. Da Spermien bis zu 3 Tagen lebensfähig sind, muß man die fruchtbare Zeit bereits 5 Tage vor bis 3 Tage nach dem Temperaturanstieg annehmen.
Zum anderen wird die „Symptomatik" eines flüssigen, glasigen Gebärmutterhalsschleims - ähnlich rohem Eiweiß - um die Zeit des Eisprungs beobachtet.
Um diese Methode hat sich besonders der Österreicher Dr. Rötzer verdient gemacht mit der Regel:
„Die sicher unfruchtbare Phase ist erreicht, wenn nach Verschwinden des flüssigen Zervixschleims 3 hohe Temperaturen beobachtet werden, die höher sind als die vorangegangenen 6 Temperaturwerte."
Die Temperatur sollte am besten im After gemessen werden. Starke Kopfschmerzen, Schnupfen oder Erkältung wie reichlich Alkoholgenuß können die Temperatur beeinflussen und sollte entsprechend berücksichtigt werden.
Es ist empfehlenswert, sich mit den ersten zwei bis drei Temperaturkurven frauenärztlich beraten zu lassen. Davon kann es oft abhängen, ob Sie die Temperaturmethode mit Erfolg anwenden werden.
Die Sicherheit wird mit einem Pearl-Index von 1-3 veranschlagt.
Für wen eignet sich die Temperaturmethode?
Wenn andere Methoden abgelehnt werden. Zumal diese Methode in keiner Weise in das Körpergeschehen eingreift. Allerdings erfordert sie Disziplin. An den fruchtbaren Tagen muß man enthaltsam sein oder ein Verhütungsmittel nehmen. Sie müssen sich auf Ihre Zuverlässigkeit beim Messen fortwährend verlassen können.
Für wen ist die Temperaturmethode nicht geeignet?
Die Knaus-Ogino-Zeitwahlmethode erfordert sehr umständliche Berechnungen und lange sexuelle Enthaltsamkeit. Wegen der sehr hohen Versagerquote - Pearl-Index 15-38! - kann diese Methode frauenärztlicherseits kaum empfohlen werden.
Der japanische Frauenarzt Ogino stellte als erster im Jahre 1925 fest, dass in einem vierwöchigen Zyklus der Eisprung in der Zeit vom 12.-16. Tag vor Beginn der nächsten Regelblutung stattfindet. Bei einem 28tägigen Zyklus liegen also die fruchtbaren Tage in der Zeit vom 12.-16.Zyklustag. Wenn man jetzt 3 Tage für die Befruchtungsfähigkeit der Spermien und einen Tag für die Eizelle dazurechnet, ist eine Empfängnis vom 10. bis zum 17. Zyklustag möglich. Da aber bei den meisten Frauen der Zyklus nicht regelmäßig 28 Tage beträgt, muß man die Zyklusschwankungen auch noch in die Rechnung mit einbeziehen. So wäre bei einem 25- bis 32tägigen Zyklus nur ausserhalb der Zeit vom 7. - 21. Zyklustag nicht mit einer Empfängnis zu rechnen - eine verhältnismäßig kurze Zeit.
Ogino und auch Knaus, ein österreichischer Frauenarzt, verlangten übrigens Zyklusaufzeichnungen über ein Jahr, ehe die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage berechnet werden.
Die Methode des „Aufpassens" oder Coitus interruptus geht allein vom Mann aus. Coitus interruptus bedeutet, dass er kurz vor seinem Höhepunkt den Geschlechtsverkehr unterbricht. Der Penis muß dabei so rechtzeitig aus der Scheide gezogen werden, dass der Samenerguß ausserhalb stattfindet. Es handelt sich um eine der ältesten und unsichersten Verhütungsmethoden - sie wird schon im alten Testament erwähnt. Der Pearl-Index liegt bei 25-40. Die hohe Versagerquote erklärt sich auch daraus, dass bereits vor dem Höhepunkt Spermien aus dem Penis austreten (der sog. „Lusttropfen") und zu einer Befruchtung führen können. Neben der seelischen Belastung für das Paar kann sich durch den sehr von der männlichen Disziplin abhängigen „Rückzieher" auch kaum ein inniges Lusterlebnis einstellen.