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Jeden Monat aufs neue richtet sich normalerweise der weibliche Körper auf eine Empfängnis ein. Doch bevor es zu einer Schwangerschaft kommt, müssen viele Faktoren zusammenpassen.
Nur in der Zeit um den Eisprung, also in Zyklusmitte bei regelmäßigem 4-wöchigen Zyklus, kann es überhaupt zu einer Befruchtung kommen. Die weibliche Eizelle ist dann höchstens 24 Stunden befruchtungsfähig. In dieser Zeit ist eine Befruchtung möglich. Die Spermien müssen den Weg durch die Gebärmutter in die Eileiter zurücklegen, sie sind etwa 2 Tage im Körper der Frau lebensfähig. Eine Verschmelzung zwischen Ei- und Samenzelle garantiert jedoch noch lange keine Schwangerschaft. Der Keim muß sich erst noch normal teilen und weiterentwickeln, vom Eileiter in die Gebärmutter transportiert werden und sich an passender Stelle in der Gebärmutterhöhle einnisten.
Es liegt auf der Hand, dass bei diesem hochkomplexen natürlichen Vorgang ein einzelner störender Faktor diesen ganzen Prozess
zunichte macht. Somit brauchen viele Paare auch etliche „Anläufe", bis es endlich auch klappt mit der Schwangerschaft. Bei der Suche nach den Ursachen der Unfruchtbarkeit und deren späteren Behand- lung sollte von Anfang an auch auch der Partner mit einbezogen werden. Denn zur Zeugung gehören nun einmal zwei! Der Mann sollte sich dabei an einen sogenannten Andrologen wenden. Urologen - manchmal auch Hautärzte - sind oft gleichzeitig auch Andrologen. Die Koordinierung der gemeinsamen Behandlung sollte allerdings in den Händen des Frauenarztes liegen.
Die Eizelle wird im Eileiter befruchtet (1) und wandert dann zur Gebärmutter (2-5). Nach fünf Tagen nistet sich der Embryo in der Gebärmutterhöhle ein (6-7).
Ganz am Anfang der Diagnostik steht die Anamnese, d.h. in einem Vorgespräch werden folgende Punkte abgeklärt:
Nützlich ist es auch, über 3 bis 4 Zyklen die sog. Aufwachtemperatur (= Basaltemperatur) zu messen. Daraus ergibt sich ein charakteristischer Temperaturkurvenverlauf, der Ausdruck einer indirekten Wirkung der Sexualhormone auf die Körpertemperatur ist. Dabei zeigt insbesondere der Temperaturanstieg um durchschnittlich 0,3 bis 0,5 ° C in der zweiten Zyklushälfte den Einfluss des Progesterons nach stattgefundenem Eisprung an.
Die normale gynäkologische Untersuchung sollte am Besten in Zyklusmitte stattfinden. In diesen Tagen ist der Gebärmutterhalsschleim deutlich vermehrt, durchsichtig, dünnflüssig und spinnbar, d.h. er lässt sich bis zu 10 cm ausziehen. In diesen sogenannten „feuchten Tagen" besteht die höchste Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, denn dieser Cervixschleim „bahnt" den Weg für die Spermien in die Gebärmutter.
Durch den sogenannten Postkoital-Test nach Sims-Huhner könnte in diesen Tagen auch getestet werden, ob sich die Spermien in diesem Schleim gut fortbewegen können, wenn etwa 8 Stunden vorher Geschlechtsverkehr stattgefunden hat.
Durch einen normalen Abstrich aus dem Scheidensekret kann schnell die mikrobiologische Scheidenflora beurteilt und - ggf. auch zusätzlich mit einem speziellen Chlamydien-Abstrich - Infektionen ausgeschlossen werden. Auch zeigen die Epithelzellen der Scheide hormontypische zyklusgerechte Veränderungen und können Aufschluss über die Eierstocksfunktion geben.
Mit einem anschließenden (vaginalen) Ultraschall lassen sich Gebärmutter mit Endometrium-(Schleimhaut)Dicke und Eierstöcke gut darstellen. In den Eierstöcken kann man die Zahl und Größe der heranwachsenden Eibläschen (Follikel) erkennen. Ein sprungreifer Follikel hat dabei einen Durchmesser von etwa 20 mm. Nach dem Eisprung wandelt sich der geplatzte Follikel in den Gelbkörper um, welcher in der 2. Zyklushälfte das Gelbkörperhormon Progesteron produziert, und der im Ultraschall ebenso gut darstellbar ist.
Insbesondere bei Unregelmäßigkeiten im Zyklus kann durch eine Blutentnahme an bestimmten Tagen eine Überprüfung des „Hormonspiegels" vorgenommen werden. Dabei werden insbesondere die Hirnanhangsdrüsen- (Hypophysen-)Hormone FSH (Follikelstimulierendes Hormon), LH (Luteinisierendes Hormon), TSH (Thyreoidea-Stimulierendes Hormon) und Prolaktin, die Eierstockshormone Östrogen und Progesteron, die männlichen Sexualhormone (Androgene) Testosteron, DHEA-S, evtl. Androstendion, sowie die Schilddrüsenhormone fT3 und T4 bestimmt.
Durch einen Ovulations-(Eisprungs-)Test kann relativ einfach und doch sehr zuverlässig der Eisprung bis auf wenige Stunden genau vorausgesagt werden. Der Test funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest. Dabei wird im Urin durch Teststreifen das LH (Luteinisierende Hormon) bestimmt, welches die Hirnanhangsdrüse etwa 24 Stunden vor dem zu erwartenden Eisprung in größeren Mengen ausschüttet. Dieser in einem Zyklus nur einmal stattfindende Anstieg des LH kündigt die bevorstehende Ovulation ziemlich genau an. Solche Tests sind in Apotheken erhältlich oder können Sie direkt bei uns als individuelle Gesundheitsleistung (IGEL) durchführen.